🟡 Sommerzeit. Geschäftlich oft etwas ruhiger – dafür umso mehr Raum für Reflexion.
In unseren Kommunikationstrainings für Führungskräfte starten wir gerne mit einer simplen, aber kraftvollen Frage:
👉 Wer war dein bisher bester Chef / deine bisher beste Chefin – und warum?
Die Antworten ähneln sich – unabhängig von Branche oder Hierarchie:
🔹 „Hat mich wahrgenommen.“
🔹 „Gab mir Rückendeckung.“
🔹 „Hat mir vertraut.“
🔹 „Lässt mich meinen Weg gehen – Hauptsache, die Richtung stimmt.“
🔹 „War menschlich. Echt. Klar. Interessiert.“
🔹 „Kommunikation? Offen. Transparent. Ohne Bewertung. Sinnstiftend.“
Was fast nie genannt wird: Fachkompetenz.
Was bleibt, ist: Beziehung. Haltung. Vertrauen.
Genau hier setzt Positive Leadership an – ein Führungsansatz, der durch die systematische Konzentration auf menschliche Stärken freudvoll herausragende Resultate ermöglichen will.
💬 In Trainings höre ich dazu oft zwei typische Aussagen:
„Am Ende zählen die Resultate – Arbeit ist kein Ponyhof.“
„Ich sage meinen Mitarbeitenden doch täglich, dass sie einen guten Job machen!“
Meine Antwort darauf:
☝️ Positive Leadership heißt nicht, ständig nett zu sein.
Es ist kein Feelgood-Management, bei dem sich alle wohlfühlen, egal wie sie sich verhalten.
Es geht nicht um Naivität, sondern um Verantwortung.
Positive Leadership ist eine strategische Entscheidung.
Sie befähigt Menschen, Verantwortung zu übernehmen und ihr Potenzial zu entfalten – weil sie sich gesehen, verstanden und gefördert fühlen.
Du hast als Führungskraft die Wahl:
🔸 Entweder du siehst Mitarbeitende als anstrengend – und konzentrierst dich auf Fehlervermeidung.
🔸 Oder du siehst sie als etwas Faszinierendes – und suchst gemeinsam nach den Eigenheiten, die sie stark machen.
Und zur Frage nach dem Lob:
👉 Kommt es auch an?
Wirkung entsteht nicht durch Absicht – sondern durch Resonanz.
🎯 Drei Stufen machen Lob wirklich wirksam:
Beobachtung: Was genau hat die Person getan?
Bedeutung: Warum war das hilfreich, wertvoll, stark?
Booster: Was hat mich daran besonders beeindruckt?
💡 Beispiel:
„Wie du beim Zwischenfall letzte Woche präventiv reagiert und entschieden hast, die Produktion zu stoppen, war Gold wert. Das hat uns Ärger mit Kunden und unnötige Kosten erspart. Besonders beeindruckt hat mich, dass du auch die kritischen Kolleg:innen durch deine klare Kommunikation mitgenommen hast.“
Das ist kein Lob von der Stange. Sondern eine Rückmeldung, die stärkt.
🔍 Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, um sich wieder daran zu erinnern, was gute Führung wirklich ausmacht – und was sie bewirken kann.
👉 Reflexionsfragen:
– Wo führst du aktuell bewusst – und wo nur reaktiv?
– Was macht deine Mitarbeitenden wirklich stark?